Open Access Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung enttäuscht

Marianne Schieder, zuständige Berichterstatterin:

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute seine lang angekündigte und im Koalitionsvertrag verabredete Open Access Strategie vorgestellt. Leider ist festzustellen, dass das BMBF keine mutige Strategie verfolgt, sondern viel zu unverbindlich und schwammig bleibt.

„Die heute vorgestellte Open Access Strategie ist viel zu unverbindlich, unkonkret und schwammig. Sie erschöpft sich in einer detaillierten Situationsbeschreibung und Appellen. Konkrete Handlungsvorschläge und zukunftsweisende Strategien fehlen vollständig.

Möglichkeiten für eine zeitgemäße Förderung von Open Access hätte das BMBF genug. In den Förderbedingungen von Forschungsprojekten müsste Open Access schon lange verpflichtend verankert werden. Es reicht auch nicht, nur an andere Akteure zu appellieren. Bereits jetzt kann bei der Ausschreibung neuer Projekte die Gleichwertigkeit von Open Access-Veröffentlichungen als Qualifikationsnachweis festgesetzt werden.

Wer jetzt erst einmal Konzepte und Best practice-Beispiele sammeln will, offenbart nur, dass er keine eigenen Ideen vorweisen kann und bisher offenkundig die Entwicklung der Open Access-Landschaft nicht systematisch verfolgt hat.

Bereits im April dieses Jahres hat die Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion in einem Positionspapier konkrete Vorschläge und Forderungen an eine moderne Open-Access-Strategie formuliert. Wir hoffen noch immer, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung die praktischen Ansätze aufgreifen wird und endlich anfängt zu handeln.“