Fortschritt im sozialdemokratischen Sinne verbindet wirtschaftliche Dynamik, soziale Gerechtigkeit und ökologische Vernunft miteinander. Ein solcher Fortschritt ist ohne wissenschaftlichen und technischen Fortschritt nicht denkbar. In diesem Bewusstsein wurde vor nunmehr 25 Jahren das Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie gegründet. Seit dem dient es als Plattform der SPD für die Debatten um die richtigen Grundlinien in der Wissenschaftspolitik. Am 22. Januar 2015 wurde dieses Jubiläum mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im Willy-Brandt-Haus in Berlin gefeiert.
In seiner Begrüßung unterstrich der Vorsitzende des Wissenschaftsforums – Christoph Matschie – noch einmal, dass es bei Wissenschaft und Forschung um nicht weniger geht, als das was unsere moderne Gesellschaft antreibt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und neue technische Lösungen haben immer wieder rasante Entwicklungen angestoßen. Energieversorgung und Mobilität, Kommunikation, Gesundheit oder Bildung. Große Menschheitsherausforderungen wie Klimawandel, Umweltzerstörung und Globalisierung sind ohne wissenschaftlichen Fortschritt nicht zu meistern. Und natürlich hängen auch wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze ganz wesentlich von der Innovationskraft wissenschaftlicher Erkenntnisse ab. Das Forum lädt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende, Mitarbeitende an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Vertreter der Personalräte und Gewerkschaften und weitere Interessierte deshalb dazu ein, gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern neue Ansätze in der Wissenschaftspolitik zu diskutieren.
Zu den Gratulanten gehörte insbesondere auch SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. Sie nutze ihr Grußwort auch dazu, all jenen zu danken, die sich beharrlich im Wissenschaftsforum engagieren – im Bund wie auch in den vielen regionalen Foren. Allen, die der SPD mit ihrer Arbeit Impulse zu wissenschafts- und forschungspolitischen Fragen geben. Und vor allem all denjenigen, die sich immer wieder zu Wort melden, um der Wissenschaftspolitik – auch innerparteilich – Stimme und Gewicht zu geben.
Blick zurück nach vorne
Ein Jubiläum bietet immer auch die Chance zurückzublicken. Dabei verstand es sich von selbst, dass ein solcher Rückblick nicht ohne Edelgard Bulmahn gelingen konnte. Sie hat die sozialdemokratische Wissenschaftspolitik geprägt wie kaum eine andere. Als forschungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, als Vorsitzende des entsprechenden Bundestagsausschusses, als Bundesministerin und nicht zuletzt als Vorsitzende des Wissenschaftsforums. Deshalb hat sie in ihrer Festrede noch einmal die Entwicklung des Wissenschaftsforums nachgezeichnet und diese immer auch in den historischen Kontext eingeordnet.
Im Sinne des Mottos sollte der Nachmittag jedoch nicht nur für einen Rückblick genutzt werden, es sollten auch Visionen für die Wissenschaftspolitik der Zukunft entwickelt werden. Ein Podium mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Politik sollte dazu die Möglichkeit bieten. Schnell stellte sich heraus, was die wichtigsten Themen in der Wissenschaftspolitik sein müssen: Die Verbesserung der Situation der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Stärkung der finanziellen Grundlagen der Hochschulen.